Samstag, 27. Juli 2013

Lenkgetriebe

Für die Überarbeitung des Lenkgetriebes bedurft es noch einiger Stunden Arbeit an der Glasperl- Strahlanlage. Um auch hier ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen, mussten die einzelnen Teile sorgfältig bearbeitet werden. Die Kiste mit den Teilen veränderte sich aber zusehends von "voll mit alten Teilen" zu "voll mit überarbeiteten Teilen". Die Lager, Dichtungen, O- Ringe und Simmeringe habe ich nicht angefasst, da diese durch komplett neue Teile ersetzt werden.


Die Gelenkwelle vom Lenkgetriebe zum Steuerrad wurde mit einem neuen Gummi versehen und nach mehreren Schichten Grundierung mit Zinkstaubfarbe mit einem silbernen Lack überzogen. Nach dem Zusammenbau der Welle habe ich diese Verpackt und zur späteren Weiterverwendung in eine angeschriebene Kiste gelegt.


Die restlichen Teile der Lenkung wurden, nach einer Grundierung mit Zinkstaublack, mit mehreren Schichten Ovatrol Chassielack überzogen. Ich hatte mir beim Bestellen den Lack nicht ganz so hell vorgestellt (eher grau), aber es gibt einen schönen Kontrast zu den Schwarzen Teilen und dem schwarzen Unterboden (der ist ja auch schwarz, da die Karosserie schwarz wird). Nach den längeren Trocknungszeiten zwischen den einzelnen Schichten und der letzten Schicht, konnte die Montage zusammen mit der Explosionszeichnung und dem Werkstatthandbuch beginnen.


Bei der Montage der Lenkkomponenten benötigt man viel Fett. Einerseits werden alle Lager und auch der komplette Umlenkhebel damit gefüllt, anderseits benötigt man es um die 51 Kugeln wieder an ihren Platz zu bringen. Die 31 welche auf der Schnecke laufe, sind nicht so aufwändig. Auch sind die zehn Kugeln des unteren Lagers einfach einzubringen. Da man nun aber die Schnecke auf dem unteren Lager platziert und das obere Lager mit den Kugeln nicht über die Welle bringt, müssen die Kugeln von der Gehäuseinnenseite in die Lagerbuchse rein gefummelt werden. Damit fängt man doch einige Male an bevor alle Kugeln an ihrem Platz sind.


Jetzt schraubt man die beiden Deckel welche die Lager halten noch ein paar Mal ab und an. Dies um das Spiel der Lager einzustellen. Das Spiel kann durch die Zugabe von Metallplättchen und Papierdichtungen vergrössert werden. Zu wenig Spiel vergrössert den notwendigen Kraftaufwand zum Bewegen der Schnecke immens und zu grosses Spiel ist auch nicht gesund. Nach drei Versuchen und selbst angefertigten, zusätzlichen Papierdichtungen habe ich das Spiel perfekt eingestellt.


Jetzt kann ein neuer O-Ring im Gehäuse eingesetzt und die Welle eingeschoben werden. Dies ist der einfachste Teil. Anschliessend muss nur noch der Deckel aufgeschraubt und danach das Spiel der Welle eingestellt werden. Dazu wird lediglich die Einstellmutter von Hand soweit eingeschraubt, bis diese die Welle berührt. Zur Fixierung kann nun die Einstellmutter gekontert und verschlossen werden. Nach dem Einfüllen von drei Deziliter Getriebeöl SAE140 mit EP ist das Getriebe fertig für den Anbau am Achsträger.

Weiter ging es dann mit dem Zusammenbau des Umlenkhebels. Dieses Gebilde besteht aus zwei Lagern und einer Welle welche nach Unten mit einer Filzdichtung abgedichtet wird. Das ganze Gehäuse mit Fett füllen und alles verschliessen. So einfach ging dies.

Alle Teile sind bereit zur Montage am Achsträger. Die Schrauben vor dem Eindrehen noch schön gefettet und mit Sicherungsscheiben versehen damit dies auch hält. Die neuen Spurstangen können nun an die neu eingepressten Lager angeschraubt und grob eingestellt werden. Nach dem markieren aller festgezogenen Schrauben und Muttern mit Sicherungslack (roter Nagellack meiner Frau, verwende ich bei allen Teilen) sind die Arbeiten an der Lenkung erfolgreich abgeschlossen.


Es gibt da aber noch eine zweite, parallele Baustelle. Die Arbeiten an der Karosserie. Auch hier sind wir weiter gekommen. Der linke Schweller ist durch einen neuen ersetzt. Eben so auch der vordere Teil des Unterbodens und der vordere Radlauf. Der hintere Radlauf ist auch gemacht und somit ist die Beifahrerseite nahezu rostfrei. natürlich gibt es noch viel zu tun, aber es ist schon ein grosser Fortschritt.


Was steht nun als nächstes an? Weiter geht es mit der Hinterachse. Auch hier hat es wieder einige Lager und Dichtungen die mit neuen ersetzt werden müssen. Natürlich darf auch hier das Strahlen und Lackieren mit Chassislack nicht fehlen. Das Differenzial wird hell, der Rest schwarz. Bis es aber so Weit ist, vergehen noch ein paar Tage.

Montag, 8. Juli 2013

Endmontage Vorderachse - Demontage Lenkung

Die oberen Anschläge aus Gummi gibt es nicht mehr als Neuteil oder ich habe sie, bei den einschlägig bekannten Lieferanten, einfach nicht gefunden. Damit beim Anheben des Wagens später die Räder nicht bis zum Metallanschlag durchhängen, wollte ich die Anschläge aber auf jeden Fall montiert haben.

Als Lösung des Problems habe ich mir zwei Schwingungsdämpfer für Maschinen gekauft. Diese haben etwa die selben Masse wie die alten Dämpfer. Dazu noch ein passend konstruiertes Montagestück hergestellt welches den Dämpfer über das M8 Gewinde aufnehmen kann. Die Montage an den oberen Querlenkern erfolgt über die originalen Montagepunkte.


Die Gewindeteile für den oberen Querlenker an der linken Seite wurden überarbeitet und konnten nun eingebaut werden. Nach der Montage des Achsschenkels habe ich begonnen die neuen Stossdämpfer zu montieren. Dazu habe ich die Dämpfer auf der Montageplatte festgeschraubt und diese auf den Federplatten befestigt. Dieses Konstrukt wiederum habe ich an den unteren Querlenkern angeschraubt. Dies jedoch nur leicht, da die Federplatten nochmals demontiert werden müssen wenn die neuen Federn montiert werden. Um die Federn zu montieren muss ich mir nochmals das Spezialwerkzeug bei der Oldtimer- Garage der Emil Frey in Safenwil ausleihen. Bis Dahin wird die fast komplett montierte Achse auf die Seite gestellt.


Da nun das Teilprojekt Vorderachse nahezu abgeschlossen ist, kann ich mich der Lenkung widmen. Erst wurden die beiden Umlenkarme demontiert. Nun kann das Umlenkgehäuse demontiert werden, in dem man den oberen Deckel abnimmt, die Mutter mit deren Sicherung löst und dann die Welle aus den Lagern drückt. Wie bei allen anderen Arbeiten auch ist hier Sorgfalt und eine umfassende Dokumentation unerlässlich.
Die Buchsen der Umlenkhebel sind nicht mehr brauchbar und wurden mit einer Presse herausgepresst. Diese werden mit neuen Buchsen versehen so dass die Lenkung nicht schwammig wird. Dazu passend habe ich die Spurstangen durch neue ersetzt da die Kugelgelenke der alten völlig ausgeschlagen waren und die neue Spurstangen einzeln einstellbar sind und somit nicht mehr ausschliesslich über die mittlere Spurstange.


Die Demontage des Lenkgetriebes ist auch keine Hexerei. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da die Lager und die Schnecke mit losen Kugeln gelagert sind. Man muss einfach aufpassen und die 51 Kugeln (jeweils zehn pro Lager und 31 in der Schnecke) sofort einsammeln und fest verpacken. Glücklicherweise sind die Kugeln voll Fett und rollen deswegen nicht einfach davon. Zusätzlich muss man beim Entfernen des Deckels bzw. der Einstellschraube auf die Feder acht geben. Ansonsten geht die Demontage gut voran, so dass ich die ersten Teile schon mit Glasperlen strahlen konnte.


Die restlichen Teile werden nun Nach und Nach gestrahlt und dann auch mit dem Chassilack lackiert. Da ich auch hier alle Lager, Buchsen und Dichtungen ersetzte, hatte ich diese Teile schon bei der ersten grossen Bestellung auf die Liste genommen. Somit kann dann Bald mit der Montage begonnen werden.