Samstag, 4. Januar 2014

Overdrive (Steuerteil)

Der Overdrive besteht, wie auch das Getriebe, aus vielen Einzelteilen. Dadurch muss viel Zeit in die Reinigung und das Strahlen investiert werden. Glücklicherweise sind die meisten Gehäuseteile aus Aluminium und müssen daher nicht lackiert werden. Einige Teile aus C- Stahl wurden zum Schutz gegen Korrosion lackiert, oder zumindest mit einer Schicht Zink überzogen.


Nachdem alle Teile gereinigt und gestrahlt sind, konnte ich mit der Begutachtung dieser beginnen. Alle Teile machen einen guten Eindruck und können weiter verwendet werden. Natürlich werden aber auch hier alle Lager, Buchsen und sonstige Verschliessteile sowie Dichtungen durch neue ersetzt. Da aber noch nicht alle Ersatzteile aus England angekommen sind (ich bestelle alle meine Teile bei SNG Barratt), konnte ich mich erst um den Zusammenbau des Kuppplungsnehmerzylinders und des Steuerteil des Overdrives kümmern.


Der Nehmerzylinder der Kupplung besteht aus wenigen Teilen und aus noch weniger Ersatzteilen welche im Reparaturkit sind. Zum Kit gehört nur die Innere Dichtung zwischen Federsitz und Kolben sowie der äusseren Schutzkappe. Als erstes habe ich den Kolben auf der Lauffläche poliert damit dieser später reibungsarm im Zylinder laufen kann. Vor dem Zusammenbau habe ich alle Teile nochmals gründlich gereinigt und mit Hydraulikflüssigkeit eingerieben. Die Montage geht schnell voran und ist einfach. Nach der Feder folgt der Sitz, dann die Dichtung gefolgt vom Kolben welcher durch einen Seegering gesichert wird. Nach der Montage der Entlüftungsschraube kann nun die Funktion mit Druckluft (wenig reicht schon!) getestet werden. Funktioniert alles, kann die Schutzkappe mit einem Kabelbinder gesichert und der Zylinder am Kupplungsgehäuse montiert werden.


Der Reparaturkit des Overdrives besteht aus allen O-Ringen und den erforderlichen Dichtungen. Bevor diese aber eingebaut werden können, muss der Steuerteil nochmals gründlich gereinigt und ausgeblasen werden. Durch das Strahlen sind feinste Strahlpartikel bis in die kleinsten Ecken verbreitet worden und bleiben auch dort. Da im Steuerteil viele kleine Leitungen gehen, ist eine gute Reinigung wichtig. Nichts desto trotz, werde ich dann Später das Getriebeöl nach den ersten 500km wechseln.


Als erstes habe ich die zwei Arbeitszylinder mit den neuen O-Ringen versehen und in dessen Zylindern montiert. Deren Funktion habe ich auch mit Druckluft geprüft, in dem ich von Aussen in das Steuerventil geblasen und dies im Inneren zugehalten habe (die Kolben bewegen sich dann nach Vorne). Der folgende Zusammenbau der Ölpumpe ging schnell und schon konnte ich mich um den Druckspeicher kümmern. Auch diese bekamen neue Dichtungsringe und wurden, nach einer manuellen Überprüfung, zusammen mit den Federn eingesetzt.

Das Steuerventil (bestehend aus einer Feder, einem Stössel und einer Kugel) kann nach dem Polieren des Stössels auch zusammengebaut werden. Mit einer Schieblehre habe ich dann den Weg und die Kontrollöffnung kontrolliert (Soll=0.79mm).


Ist der Weg festgelegt, kann auf der anderen Seite des Steuerteils mit dem Ausrichten des Umlenkarms der Magnetspule begonnen werden. Der Anker der Spule habe ich vorher auch poliert, damit auch hier ein sanfter Lauf gewährleistet ist. Das Einstellen benötigt ein bisschen Fingerspitzengefühl und muss ein paar mal durchgeführt werden, damit alles wunschgemäss funktioniert. Die Überprüfung der Spule war auch OK, da die Stromaufnahme von 1A bei 12V lag und somit innerhalb den Vorgaben war.